Text von Andreas Wöllm
Bilder von Heinrich Schaper
Zum Giebel bin ich hoch gestiegen um hier zu reden mit Vergnügen.
Die Feierstunde hat geschlagen es ruhet die geübte Hand.
Nach harten, arbeitsreichen Tagen grüßt stolz der Richtkranz nun ins Land.
Und stolz und froh ist jeder heute der tüchtig mit am Werk gebaut.
Es waren fleißige Handwerksleute die fest auf ihre Kunst vertraut.
Ein solches Werk kann nur entstehen wenn alle fest zusammen stehen.
Säge und Beil liegen heute still, das Haus bleibt sehen, so Gott es will.
Dank Fleiß und Mühe, Stein und Holz, steht hier nun unser ganzer Stolz.
Was Menschen Hände hier bewegen braucht auch immer Gottes Segen.
Wir bitten deshalb für dies Haus schütze alle, die gehen ein und aus.
So steht es wohl für alle Zeiten, wird uns ein Leben lang begleiten.
Nun sollt ihr sehen was hier geschrieben, im Eichenholz ist's eingetrieben
das Messer ist zur Hand genommen ein besonderer Moment ist jetzt gekommen.
„Es sind die Menschen und Orte und es sind die Traditionen die uns geprägt haben und diese unserer Heimat ausmachen“
Nun verehrte Bauherrenschaft, zwei Nägel noch, dann ist's geschafft.
Ihr dürft jetzt mal nach vorne kommen, die letzten Nägel werden zur Hand genommen.
Denkt dran, jeder Schlag der geht daneben, bei dem soll's eine Runde geben.
Mein Trunk sei diesem Haus geweiht, es stehe fest in Ewigkeit.
Es ist so alter Brauch und Pflicht, dass dieses leere Glas nun bricht.
Drum werf ich es zu Boden nieder, zerschmettert braucht es keiner wieder.
Doch Scherben bringen Glück und Segen uns allen hier auf unseren Wegen.