„Musik verbindet über Landesgrenzen hinaus“, war sich Samtgemeindebürgermeister Andreas Humbert beim „im Landkreis einzigartigen“ Musikevent sicher. Dass dank der Musik nämlich große Dinge entstehen können, bewiesen die Musikkapelle Hödeken und die Bundesmusikkapelle Westendorf beim großen „Flachlandspektakel“. Nachdem die Woltershäuser Kapelle schon zweimal zu Besuch in Tirol war, waren nun die Westendorfer an der Reihe und verbrachten ein Wochenende bei ihrer befreundeten Musikkapelle. Das Highlight des Wochenendes: das gemeinsame Konzert beider Kapellen im Woltershäuser Mitteldorf. Das Dorf war an diesem Tag so voll wie lange nicht mehr. Rund 800 Menschen waren gekommen, um bei diesem besonderen Konzert dabei zu sein. Damit an diesem Abend auch alles glatt läuft, haben im Vorfeld etwa 100 Helferinnen und Helfer monatelang gearbeitet, um den Gästen einen angemessenen Empfang zu bereiten, und waren natürlich auch an diesem Samstagabend im Einsatz. Die Freude darüber, dass es nun endlich losgehen konnte, war dem Hauptorganisator Andreas Wöllm deutlich anzusehen. Ohne ein breites Grinsen im Gesicht war er an diesem Wochenende nicht anzutreffen. „Ich bin stolz auf Woltershausen“, betonte er in seiner Begrüßung.
Zu diesem besonderen Event war auch Waltraud Friedemann, stellvertretende Landrätin, gekommen und überbrachte Grüße von Landrat Bernd Lynack. „Die Kultur hat auf dem Land einen sehr hohen Stellenwert“, erklärte sie und freute sich über die internationalen Kontakte der Musikkapelle Hödeken. Auch Humbert zeigte sich begeistert und berichtete, dass er sich im Vorfeld auf der Website Westendorfs über die Bundesmusikkapelle schlau gemacht habe – eine Kritik hatte er dennoch: „Auf der Website steht, Westendorf sei ‚Europas schönstes Dorf‘. Ein Zusatz fehlt da allerdings: ‚außer Woltershausen‘.“
Das sieht wohl auch Tobias Bode so. Der gebürtige Woltershäuser führte durch den Abend und war dafür extra aus München angereist. Die Ankündigungen der verschiedenen Musikstücke übernahmen die örtlichen Vereine. Diese hatten im Vorfeld kurze Videos aufgenommen, die über eine Leinwand abgespielt wurden. Die Ankündigungen sorgten für einige Belustigung im Publikum. Nachdem beide Kapellen jeweils einige Stücke gespielt hatten, stand das große Finale an: Die Musikerinnen und Musiker aus Woltershausen sowie aus Westendorf vermischten sich und spielten gemeinsam. Eine Klangfülle, die man in Woltershausen so selten zu hören bekommt. Insgesamt saßen auf der Bühne an diesem Abend 80 Musikerinnen und Musiker und brachten das Publikum zum Staunen. So freute sich vor allem eine Woltershäuserin, die sich im Vorfeld ein Stück gewünscht hatte, welches bereits 2010 beim Besuch der Woltershäuserinnen und Woltershäuser in Westendorf gespielt wurde.
Der Abend klang anschließend noch gemeinsam mit Getränken, Speisen und dem ein oder anderen Tänzchen aus. Nach einem Dorffrühstück am Sonntagmorgen machten sich die Gäste dann wiedre auf den Weg zurück nach Tirol – mit vielen schönen Erinnerungen und neuen Freundschaften im Gepäck.
Das Flachlandspektakel, welches an diesem Wochenende stattgefunden hat, war durchgehend ein voller Erfolg. Die Vorbereitungen für dieses Wochenende liefen bereits seit Monaten. Organisiert in einzelnen Projektgruppen brachten sich viele Woltershäuser ehrenamtlich ein und trugen allesamt zu einem schönen Wochenende bei. Am Freitagnachmittag gegen 16:00 Uhr traf ein Bus bei der Gaststätte "Zum Braunen Hirsch" in Woltershausen ein. An Bord war die Bundesmusikkapelle Westendorf-Tirol. Sie wurden feierlich und mit voller Freude von zahlreichen Bewohnern in Empfang genommen. Ein kleines Begrüßungsständchen gab es auch. Mit San Carlo grüßten einige Musikerinnen und Musiker ihre Freunde aus Westendorf.
Nachdem die Begrüßung abgeschlossen war, hieß es erst einmal "Betten beziehen". Hierfür stellten viele Woltershäuser ihre privaten Räumlichkeiten zur Verfügung, sodass die Gäste im Ort untergebracht waren. Die Musikkapellen trafen sich abends zu einem ersten "Kennenlernen" in der "Sonnenalm" des Organisators Andreas Wöllm. Hier verbrachte man einige spaßige Stunden.
Am Samstag ging es für die Musikkapellen zur Generalprobe und dem ersten gemeinsamen Zusammenspiel. Parallel dazu wurden die letzten Vorbereitungen im Mitteldorf getroffen. Ab 15:00 Uhr öffneten sich die Pforten und die zahlreichen Besucher konnten in Ruhe ankommen und sich bei Essen und Trinken schon einmal stärken.
Um 17:00 Uhr ging es dann los. Das lang ersehnte Flachlandspektakel kam zu seinem Höhepunkt, dem Konzert. Zu Beginn marschierte die Musikkapelle Hödeken ein und genoss den Jubel der Besucher. Nachdem die Kapelle auf dem Vorplatz des Hoike-Hius angekommen war, marschierte die Bundesmusikkapelle Westendorf ein. Die Besucher begrüßten sie mit einem langanhaltenden Applaus. Im Anschluss daran nahmen sie an der Seite Platz. Ein paar einleitende Worte von Andreas Wöllm als Ortsvorsteher und von den Gästen, begann dann der erste Teil des Konzerts und die Musikkapelle Hödeken spielte den Auftakt. Nach einer kurzen Umbaupause ging es in den zweiten Teil des Konzertprogramms mit der Bundesmusikkapelle Westendorf weiter. Fasziniert verfolgten die Zuhörer den Programmblock, ehe es nach einer weiteren Umbaupause in den dritten und letzten Programmblock ging. Es folgte das gemeinsame Konzert mit insgesamt rund 80 Musikerinnen und Musikern. Mittlerweile war es dämmrig geworden und das Mitteldorf strahlte in seinem liebevoll geschmückten Ambiente. Die begeisterten Besucher applaudierten zum Ende des Konzerts, ehe mit den letzten Tönen der gemütliche Teil des Abends begann.
Bis tief in die Nacht wurde gefeiert, ehe man sich am Sonntagmorgen zu einem gemeinsamen Dorffrühstück versammelte. Dann war es auch schon vorbei und unsere Freunde machten sich auf die lange Heimfahrt nach Österreich.
Ein herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer, die sich alle ehrenamtlich eingebracht haben, um dieses Wochenende so unvergesslich zu machen. Ein riesiges Dankeschön auch an alle Besucherinnen und Besucher des Konzerts, ohne die es natürlich nur halb so schön gewesen wäre.